Die Ausreden-Falle

Warum wir uns selbst davon abhalten, für unsere körperliche und geistige Fitness zu sorgen

Kennst du das auch? Du nimmst dir vor, gesünder zu essen, regelmäßig Sport zu treiben und an deinem persönlichen Wachstum zu arbeiten. Doch dann kommen die Ausreden ins Spiel. Der Alltag nimmt dich gefangen, und bevor du es merkst, hast du wieder einmal deine guten Vorsätze über Bord geworfen. In diesem Blog-Beitrag möchten ich mich mit dem Phänomen befassen, warum wir so oft Ausreden finden, um uns nicht um unsere körperliche und geistige Fitness zu kümmern.

 

Die Macht der Ausreden

Wir alle kennen sie: „Ich habe keine Zeit“, „Ich bin zu müde“, „Ich habe Stress“, „Es ist zu anstrengend“ – die Liste der Ausreden ist endlos. Doch warum greifen wir immer wieder auf sie zurück? Ausreden geben uns ein Gefühl von Komfort und befreien uns vorübergehend von Verantwortung. Sie ermöglichen es uns, uns nicht mit unseren Ängsten, Unsicherheiten und Herausforderungen auseinanderzusetzen. Wir schieben unsere Prioritäten auf, indem wir uns in Alltagsdingen verlieren und uns von unseren eigentlichen Zielen ablenken lassen.

Ein klassisches Beispiel aus dem Alltag, das die Problematik von Ausreden aufzeigt, ist das Vorhaben, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen. Viele Menschen setzen sich das Ziel, ihre körperliche Fitness zu verbessern und regelmäßig Sport zu treiben. Sie melden sich voller Motivation im Fitnessstudio an, aber nach einigen Wochen schleichen sich die Ausreden ein.

 

  • Montagmorgen: Der Wecker klingelt früh, und anstatt zum Fitnessstudio zu gehen, wird die Snooze-Taste gedrückt mit der Ausrede: „Heute bin ich zu müde, ich gehe lieber nach der Arbeit.“
  • Dienstagabend: Nach einem stressigen Arbeitstag fühlt man sich erschöpft und denkt: „Ich habe schon den ganzen Tag hart gearbeitet, ich verdiene eine Pause. Ich gehe lieber direkt nach Hause und entspanne mich.“
  • Mittwochnachmittag: Ein Freund lädt zu einem spontanen Treffen ein. „Das Fitnessstudio kann warten, ich möchte die Zeit mit meinem Freund genießen“.
  • Donnerstag: Nach einem anstrengenden Tag kommt man spät nach Hause und erzählt sich: „Es ist zu spät für das Fitnessstudio, ich würde lieber etwas essen und mich ausruhen“.
  • Freitag: Die Woche war stressig, und man freut sich auf das Wochenende. „Ich habe genug Zeit, um am Samstag und Sonntag ins Fitnessstudio zu gehen. Heute möchte ich mich entspannen.“
  • Das Wochenende kommt, und man wird von sozialen Aktivitäten, Einkäufen und anderen Verpflichtungen absorbiert. Das Fitnessstudio wird immer weiter nach hinten verschoben, bis es schließlich in Vergessenheit gerät. Die Ausreden, die gefunden werden, sind vielfältig: Müdigkeit, Stress, andere Prioritäten und die Hoffnung, es später zu tun.

Es gibt zahlreiche klassische Alltagssituationen, in denen Menschen gerne Ausreden suchen, um ihren Verpflichtungen und Zielen auszuweichen. Hier sind weitere Beispiele:

 

Gesunde Ernährung:
  • „Ich habe keine Zeit, um gesunde Mahlzeiten zuzubereiten. Es ist einfacher, etwas Schnelles und Ungesundes zu essen.“
  • „Ich bin unterwegs und es gibt keine gesunden Optionen. Ich muss nehmen, was verfügbar ist.“
  • „Ich habe einen stressigen Tag und brauche etwas Trostessen, um mich besser zu fühlen.“
Sport und körperliche Aktivität:
  • „Ich bin zu müde, um zu trainieren. Ich brauche Ruhe.“
  • „Es regnet draußen, ich kann nicht joggen oder ins Fitnessstudio gehen.“
  • „Ich habe keine Sportausrüstung. Ich kann nichts tun, bis ich die richtige Ausrüstung habe.“
Persönliches Wachstum und Weiterbildung:
  • „Ich habe keine Zeit, um Bücher zu lesen oder Kurse zu belegen. Mein Terminkalender ist voll.“
  • „Ich bin schon zu alt, um etwas Neues zu lernen. Es lohnt sich nicht mehr.“
  • „Ich habe bereits einen Abschluss. Ich brauche keine weitere Bildung.“
Zeitmanagement:
  • „Ich habe zu viele Verpflichtungen. Es gibt einfach nicht genug Zeit, um alles zu erledigen.“
  • „Ich bin ein Perfektionist und möchte alles richtig machen. Das kostet viel Zeit.“
  • „Ich werde mich später darum kümmern. Es ist noch genug Zeit.“
Selbstfürsorge und mentale Gesundheit:
  • „Ich kümmere mich lieber um andere Menschen. Ich habe keine Zeit für Selbstfürsorge.“
  • „Ich fühle mich schuldig, wenn ich mir Zeit für mich selbst nehme. Ich sollte immer für andere da sein.“
  • „Ich kann meine mentalen Probleme selbst bewältigen. Ich brauche keine professionelle Hilfe.“

 

All diese Beispiele zeigen, wie leicht wir uns von den alltäglichen Verpflichtungen und Bequemlichkeiten ablenken lassen und unsere gesetzten Ziele vernachlässigen. Die Ausreden ermöglichen es uns, uns vor der Veränderung zu drücken und unserer Komfortzone treu zu bleiben. Um die Ausreden zu überwinden, erfordert es jedoch Selbstreflexion, Entschlossenheit und die Bereitschaft, die körperliche und geistige Fitness zu verbessern und ein erfüllteres Leben zu führen.

 

Die Auswirkungen von dauerhaften Ausreden auf unsere Gesundheit:

Der Preis, den wir langfristig für unsere Ausreden zahlen, ist hoch. Eine unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel aber auch Mangel an persönlichem Wachstum können langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. Unser Körper und Geist sind eng miteinander verbunden, und wenn wir auf beiden Ebenen vernachlässigen, verlieren wir an Energie, Motivation und allgemeinem Wohlbefinden. Und das wiederum macht auf lange Sicht gesehen, krank.

Körperliche Fitness ist von entscheidender Bedeutung, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt unser Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System, verbessert unsere Ausdauer und Kraft, macht uns Stressresistenter, erhöht die körperliche Flexibilität, hilft dabei, ein gesundes Körpergewicht zu halten und sorgt für ein allgemein besseres Wohlbefinden und Ausgeglichenheit. Wenn wir uns nicht um unsere körperliche Fitness kümmern, wird unsere Energie sinken, wir werden uns schneller erschöpft fühlen und unser Immunsystem wird geschwächt. Die Konsequenzen sind ein erhöhtes Risiko für sämtliche Krankheiten, eine verringerte Lebenserwartung und ein geringeres Maß an Lebensqualität.

Aber nicht nur unser Körper leidet, wenn wir uns nicht um unsere Fitness kümmern. Die Konsequenzen vernachlässigter geistiger Fitness sind unter anderem eingeschränktes Denkvermögen, ein beeinträchtigtes emotionales Wohlbefinden, verringerte Lebensfreude, Stressanfälligkeit, Angstzustände, Depressionen und andere psychische Probleme. Zudem nimmt unsere kognitive Leistungsfähigkeit ab und Konzentrationsschwierigkeiten treten auf.

Die geistige Fitness ist daher genauso wichtig wie die körperliche Fitness für unser allgemeines Wohlbefinden, unsere Leistungsfähigkeit, unsere Stimmung unsere Beziehungen zu anderen Menschen und zu uns selbst.

 

So kann man den Teufelskreis durchbrechen

Wenn man sich jahrelang nur Ausreden erzählt hat, ist es nicht ganz leicht, den Teufelskreis zu durchbrechen. Aber: Es ist nicht unmöglich! Hier sind einige praktische Tipps, wie du damit anfangen kannst:

 

  • Bewusstsein schaffen: Erkenne deine Ausreden und die zugrunde liegenden Ängste oder Unsicherheiten. Verstehe, dass Ausreden nur temporäre Befreiungen sind und langfristig deine Ziele behindern.
  • Ziele setzen: Definiere klare Ziele für deine körperliche und geistige Fitness. Schreibe sie auf und halte sie sichtbar, um dich selbst daran zu erinnern, was du erreichen möchtest.
  • Kleine Schritte gehen: Beginne mit kleinen Veränderungen und steigere dich allmählich. Du musst nicht sofort alles ändern, sondern kannst dich Schritt für Schritt verbessern.
  • Unterstützung suchen: Suche nach Gleichgesinnten, die ähnliche Ziele haben. Gemeinsam könnt ihr euch gegenseitig motivieren und unterstützen.
  • Ausreden entkräften: Stelle deine Ausreden in Frage und finde Gegenargumente. Erinnere dich daran, warum dir deine körperliche und geistige Fitness wichtig ist und welchen Nutzen du daraus ziehen wirst.

 

Fazit:

Wenn wir uns von unseren Ausreden befreien, öffnen wir die Tür zu einem gesünderen, erfüllteren Leben. Die Bedeutung von körperlicher und geistiger Fitness sollte nicht unterschätzt werden. Indem wir uns Zeit für gesunde Ernährung, Sport und persönliches Wachstum nehmen, investieren wir in unsere eigene Lebensqualität. Wir gewinnen Energie, Ausgeglichenheit, Gesundheit und Lebensfreude, steigern unsere Leistungsfähigkeit, verbessern unsere Beziehungen und fühlen uns insgesamt besser. Es ist nie zu spät, damit anzufangen und das Beste aus sich selbst herauszuholen.

 

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